Alfred Zukrigl - Reisen, Fotos und Drachen

 

13 Eine Reifenpanne auf der Autobahn und eine geplante Fahrt über eine gesperrte Bergstaße

wirft uns zunächst im Zeitplan um eine Stunde zurück. Bei 120 km/h kracht es ganz ordentlich. Lenkrad fest halten, Tempomat raus und ganz langsam ohne viel Bremsen auf den Pannenstreifen. Ich wußte bisher nicht, daß mein Schweißausbruch so extrem nach verbranntem Gummi stinkt. Der rechte Vorderreifen ist nur mehr ein Fetzen. Reifenwechsel bei 35 Grad, mein Schweiß stinkt jetzt nicht mehr nach Gummi, sondern nachl: Duftnote: Moschus Brutal!!

 Bei Pitesti ist die Autobahn aus, wir fahren  nach Curtea de Arges, dort ist auf unserer Karte ein Campingplatz eingezeichnet. Den finden wir nicht, suchen auch nicht lange herum und suchen uns einige km weiter eine Pension, wo wir übernachten wollen. Die finden wir auch bald und stehen zwischen kleinen Holzhüttchen wunderbar. Die Frau des Hauses heizt auch gleich die Warmwasseraufbereitung an, scheinbar kann sie mich schon im Freien riechen. Nach einer Dusche und dem Abendessen sitzen wir noch lange gemütlich beisammen.

GESPERRT und GEÖFFNET klingen für unsere Ohren im rumänischen fast gleich. Nur so kann ich es mir erklären, daß wir über den gesperrten höchsten rumänischen Paß, über die Transfagarasan und in 2000 m Höhe durch den längsten Tunnel (Ich behaupte kühn: Den längsten unbeleuteten Tunnel Europas ) Rumäniens fahren wollen. Eine selbstgebastelte Fahrverbotstafel, einige Engstellen und einige Ausweichen über das unbefestigte Bankett können mich nicht aufhalten. Vor Allem, weil ich frische Reifenspuren sehe. Nach einer neuerlichen Ausweiche über das Bankett bleibt nur ein schmaler Durchbruch zwischen einem Felsen und der Schneewand. Mit 5 cm Sicherheitsabstand links und rechts komme ich gerade noch durch. dahinter ist die Straße zu 2 Drittel mit Schnee verschüttet. Noch gut 200 m komme ich weiter, dann sehe ich, daß weiter vorne eine Schneezunge die Straße endgültig unpassierbar macht. Also: Rückwärtsgang einlegen, 200 m zurück, durch das Nadelöhr zwischen Felsen und Schneewand wieder ausfädeln und gleich danach in einer Serpentine endlich wenden. Bis fast 1700 m Seehöhe sind wir ja doch gekommen! Wieder geht es zurück bis Curtea de Arges, dann auf einer schmalen, aber schönen Straße nach Ramnicu Valcea. Die 80 km Ausflugsfahrt hat etwas über 5 Stunden gedauert.

 

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